Flugsafari mit Ker & Downey
Geschrieben am: 11. Dezember 2025
Botswana gilt zu Recht als eines der letzten großen Naturparadiese dieser Erde. Wer das Land in seiner ganzen Vielfalt erleben möchte, wählt die Perspektive aus der Luft. Die Entfernungen zwischen den unterschiedlichen Ökosystemen lassen sich am besten mit dem Kleinflugzeug überbrücken, was nicht nur Zeit spart, sondern die Reise selbst zum Erlebnis macht. In Zusammenarbeit mit Ker & Downey, einem Anbieter mit über 50 Jahren Erfahrung in der Gestaltung exklusiver Safaris, führte diese Route tief in das Herz des Okavango Deltas, in die Weiten der Kalahari und bis zu den elefantenreichen Ufern des Chobe. Es ist eine Kombination, die den Kontrast zwischen üppigen Wasserlandschaften und trockener Savanne perfekt in Szene setzt und dabei Komfort mit authentischen Wildnis-Abenteuern verbindet.
Maxa Lagoon: Ankunft im Reich des Wassers
Die Reise beginnt in Maun, dem Tor zum Okavango Delta. Schon der Flug mit der kleinen Propellermaschine bietet einen ersten Überblick über das riesige Binnendelta, das jedes Jahr durch die Fluten aus Angola zum Leben erweckt wird. Der anschließende Transfer mit dem Helikopter zum Camp offenbart die Schönheit der Landschaft aus der Vogelperspektive: glitzernde Wasserwege, grüne Inseln und Herden von Tieren, die durch das seichte Wasser ziehen. Ziel ist die Region um die Maxa Lagoon, ein Gebiet, das ganzjährig Wasser führt und somit konstante Tierbeobachtungen garantiert.
Bereits der erste Game Drive nach einer kurzen Stärkung im Camp hält einen jener Momente bereit, die man nie vergisst. Ein Rudel Wildhunde, das erst am Vortag in die Region gezogen war, zeigt sich in voller Pracht. Das Rudel ist erst einen Tag vor uns zurück in die Region gekommen, fühlte sich aber offensichtlich direkt wieder pudelwohl. Während des traditionellen Sundowners meint unser Guide, wir sollen ruhig bleiben und uns hinsetzen. Plötzlich sehen wir die Wildhunde, wie sie langsam auf uns zukommen. Die Neugier der Tiere siegt, und sie nähern sich bis auf einen Meter. Es ist ein Gänsehaut-Moment, diesen seltenen Räubern so nahe zu sein, ohne Zäune oder Scheiben dazwischen.
Der nächste Tag steht ganz im Zeichen der Erkundung. Morgens spielen die Welpen der Wildhunde ausgelassen mit Stöckchen, während Hyänen durch das Gras streifen. Die Vielfalt der Tierwelt ist überwältigend. An einem Tümpel grunzen Flusspferde, eine Lechwe-Antilope springt erschrocken davon, und kurz darauf tauchen die ersten Büffel auf. Damit ist das erste Mitglied der „Big 5“ abgehakt. Gnus, Zebras, Giraffen und ein scheuer Buschbock vervollständigen das Bild. Besonders eindrucksvoll ist das Mittagessen im Busch. Der Guide kennt die Wildwechsel genau und platziert den Tisch so, dass das „Bush-TV“ live gesendet wird: Eine Elefantenherde zieht in aller Ruhe vorbei.
Ein kleines Abenteuer am Nachmittag darf nicht fehlen. Auf dem Weg zu einer Badestelle bleibt das Begleitfahrzeug im Wasser stecken. Nach einer gemeinsamen Rettungsaktion ist die Abkühlung im Delta umso besser. An dieser Stelle ist das Baden sicher, da das Wasser klar ist und weder Krokodile noch Flusspferde in der Nähe sind. Mit einem Gin Tonic im Wasser und einem kleinen Wettschwimmen klingt der Nachmittag aus, bevor ein spektakulärer Sonnenuntergang den Tag beendet.
Unterkunft: Maxa Camp
Das Camp besticht durch seine intime Atmosphäre mit nur wenigen Zelten und liegt direkt an der Lagune. Der Fokus liegt auf Wasseraktivitäten wie Mokoro-Fahrten und Motorboot-Ausflügen sowie klassischen Pirschfahrten.
Dinaka: Der Kontrast der Kalahari
Nach einer morgendlichen Mokoro-Fahrt, bei der man lautlos an winzigen Fröschen vorbeigleitet, geht es mit der Cessna weiter nach Dinaka. Das Reservat liegt an der Nordgrenze des Central Kalahari Game Reserve. Wo sonst trockene Gelbtöne dominieren, sprießt nun zartes Grün. Der erste Regen hat die Halbwüste geweckt, und der Duft von Salbeibusch liegt in der Luft. Aufgrund der mineralstoffreichen Böden sind die Tiere hier größer und kräftiger, und überall sieht man neues Leben entstehen.
Schon die erste Pirschfahrt ist ein Fest der Sinne. Eine Kobra gleitet durch das frische Gras und eine Leopardenschildkröte genießt die Feuchtigkeit. Bald zeigen sich die ersten Löwen, deren goldenes Fell einen herrlichen Kontrast zum dunklen Himmel bildet. Den Abend lassen wir man auf einer Aussichtsplattform ausklingen, während in der Ferne das Wetterleuchten über der weiten Ebene zuckt.
Der nächste Tag offenbart die ganze Fülle der Kalahari in der Regenzeit. Überall springen neugeborene Springböcke und Impalas umher, ein Zeichen für den Überfluss an Nahrung. Zebras und die majestätischen Oryx-Antilopen posieren vor den aufziehenden Wolkentürmen. Ein besonderes Highlight in Dinaka ist der „Hide“, ein versteckter Beobachtungsposten direkt an einem Wasserloch. Mit etwas Geduld sitzt man hier auf Augenhöhe mit den Tieren. Kulturelle Einblicke gewährt ein Spaziergang mit den San. Die Ureinwohner zeigen uns, welche Pflanzen nach dem Regen nun essbar sind und wie sie die Zeichen der Natur lesen. Ein Wissen, das seit Jahrtausenden überliefert wird. Bevor sie für uns ein Lagerfeuer machen, gab es für uns ein Stück Kalahari-Melone, die gern von Mensch und Tier gegessen wird. Bei einem Tanz um das Lagerfeuer endet der Abend.
Unterkunft: Dinaka
Das Camp bietet neun Zelte auf erhöhten Decks mit direktem Blick auf das gut besuchte Wasserloch. Ein Highlight ist der unterirdische Foto-Bunker (Hide). Zudem werden hier Nachtfahrten und spannende Einblicke in die Kultur der San angeboten
Kanana: Paradies der Raubkatzen
Die Reise führt weiter mit der Cessna ins südwestliche Okavango Delta, nach Kanana. Der Flug ist ein Traum: Unter uns glitzern die frisch gefüllten Pfannen wie Spiegel, gesäumt von smaragdgrünen Palmeninseln. Diese Region ist als Paradies für Katzenliebhaber bekannt, und dieser Ruf bestätigt sich sofort. Noch vor der Ankunft im Camp, kaum dass die Räder den Boden berührt haben, begrüßt uns ein fauler Löwe, der den Schatten eines Baumes genießt. In der Nähe ruhen sich die Jungtiere im im Busch aus, die Mütter wachsam, aber entspannt. Vom Pool des Camps aus lassen sich Lechwe-Antilopen beobachten, die durch das seichte Wasser waten, während Libellen über der Oberfläche tanzen.
Die Dichte an Raubtieren ist hier außergewöhnlich. Nach dem Mittagessen führt der Weg zurück zu den Löwen. Unterwegs kreuzende Elefanten lassen die Katzen dabei völlig unbeeindruckt; jeder genießt die Natur. Der dominante männliche Löwe, seine Mähne dunkel und imposant, erhebt sich schließlich majestätisch und zieht zu einem Wasserloch direkt neben dem Fahrzeug. Wir halten den Atem an, als er trinkt, das laute Schlabbern das einzige Geräusch in der Stille. Sobald die Hitze des Tages nachlässt und die Luft etwas abkühlt, kommen auch die Jungen wieder hervor, jagen sich gegenseitig und üben spielerisch den Angriff. Den Abschluss bildet ein Sundowner in Gesellschaft von Elefanten, die sich mit Schlamm bespritzen, während die untergehende Sonne die Wolkenränder in flüssiges Gold taucht.
Unterkunft: Kanana
Kanana liegt in einer privaten Konzession und steht auf hölzernen Pfählen, umgeben von Palmen und Wasserläufen. Neben Pirschfahrten sind hier – abhängig vom Wasserstand – auch Bootstouren und geführte Wanderungen möglich.
Okuti: Im Moremi Game Reserve
Der Abschied von Kanana wird mit einem Rekord gekrönt: Innerhalb von 22 Stunden haben wir 22 Löwen gesichtet – eine Zahl, die selbst erfahrene Safarigänger staunen lässt. Dazu gesellt sich noch ein seltener Streifenschakal, der flink durch das nasse Gras huscht. Der Weiterflug führt ins Moremi Game Reserve zum Okuti Camp. Die Landschaft hier ist nun, Ende November, ein einziger, blühender Garten. Beim Mittagessen mit Blick auf die Lagune schauen neugierige Warzenschweine vorbei, und auch ein Elefant stattet dem Camp einen Besuch ab.
Moremi ist in dieser Jahreszeit ein Eldorado für Vogelliebhaber. Die Zugvögel sind zurückgekehrt: Von farbenprächtigen Eisvögeln bis hin zu den ersten Flamingos bietet die Region eine enorme Artenvielfalt. Doch auch die großen Räuber nutzen die dichte Vegetation. Wir haben unglaubliches Glück: Ein Leopard, perfekt getarnt im Spiel von Licht und Schatten der Bäume, verzehrt seine Beute direkt vor unseren Augen. Am Nachmittag geht es mit dem Boot hinaus auf das Delta. Es gibt kaum etwas entspannteres, als den Gin Tonic im Boot zu genießen, während nur wenige Meter entfernt ein Elefant friedlich im Wasser frisst.
Unterkunft: Okuti
Das Camp liegt direkt am Wasser und ist der perfekte Ausgangspunkt für Pirschfahrten im Moremi sowie für Erkundungen per Motorboot.
Schon in jungen Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Reisen und Erkunden neuer Orte. Meine Abenteuerlust führte mich bereits nach Kenia, Tansania, Botswana, Namibia, Südafrika, Australien, Singapur, Bali, Sri Lanka und durch einige Länder Europas.