Südafrikas Garden Route als Selbstfahrer

Katja Erhardt
Von Katja Erhardt
Geschrieben am: 06. Juni 2025
Reisebericht Südafrika

Die Garden Route zählt zu den absoluten Highlights Südafrikas und zieht Reisende mit ihrer landschaftlichen Vielfalt, der Nähe zur Tierwelt und charmanten Küstenorten in ihren Bann. Auf unserer Reise haben wir pulsierende Städte, wilde Nationalparks, ruhige Strände und beeindruckende Naturwunder erlebt. Jeder Stopp war anders und besonders auf seine Weise.

Unsere Reise begann in der lebendigen Metropole Kapstadt. Die Stadt liegt zwischen Tafelberg und Atlantik und bietet eine perfekte Mischung aus Natur, Kultur und Kulinarik. Einer der ersten Ausflüge führte uns ans Kap der Guten Hoffnung. Auf dem Weg dorthin legten wir Stopps bei den bunten Strandhäusern von Muizenberg und den Pinguinen am Boulders Beach ein. Am Kap wehte der Wind heftig und die Landschaft war wild und spektakulär.

Zurück in der Stadt bummelten wir an der Victoria & Alfred Waterfront, einem beliebten Viertel mit Restaurants, Shops und Blick auf den Hafen. Besonders gefallen hat uns der Besuch des Neighbourgoods Market, wo wir uns durch verschiedenste Leckereien probierten. Am Abend wollten wir von Signal Hill den Sonnenuntergang beobachten. Leider zog es sich kurz vor Ankunft zu und die Sicht blieb aus, aber der Weg dorthin war trotzdem schön.

Unterkunft: Cape Riviera Guesthouse

Auf dem Weg von Kapstadt zum Tsitsikamma Nationalpark haben wir noch einen Abstecher beim Gondwana Game Reserve gemacht, um die Unterkünfte kennenzulernen. Wir wurden wir mit einem leckeren Mittagessen begrüßt und haben sogar vom Tisch aus Elefanten beobachten können. Auf dem Weg raus haben wir zwei sehr schöne Nashörner beim ausruhen gesehen.

Weiter ging es an die wilde Küste des Tsitsikamma Nationalparks, einem Paradies für Outdoor-Fans. Unser Tag startete mit einer Kajaktour auf dem Storms River. Umgeben von Felswänden und dichter Vegetation paddelten wir flussaufwärts. Da in Südafrika schon Herbst ist (Mai), war das Wasser sehr frisch. Deshalb haben wir Neoprenanzüge und geeignete Wasserschuhe bekommen. So konnten wir nicht nur das Wasser genießen, sondern auch von einer Klippe springen.

Anschließend wanderten wir zu den berühmten Hängebrücken über die Flussmündung. Die Aussicht auf die Küste, das tiefblaue Meer und die dichte Vegetation war spektakulär. Auf unserem Rückweg sind die kleinen Klippenschliefer langsam aktiv geworden. Je später es wurde, desto mehr Tierchen haben wir gesehen. 

Unterkunft: Tsitsikamma Village Inn

Nach der rauen Küste fuhren wir ins Landesinnere in das malariafreie Amakhala Game Reserve, das rund eine Stunde nordöstlich von Port Elizabeth liegt. Das private Schutzgebiet ist kleiner als bekannte Nationalparks, bietet aber durch seine nachhaltige Ausrichtung und exklusive Safari-Erlebnisse eine ganz besondere Atmosphäre.

Ein großer Vorteil in privaten Reservaten wie Amakhala ist die Kontrolle über die Anzahl der Fahrzeuge. Maximal drei Jeeps dürfen sich gleichzeitig bei einer Tiersichtung aufhalten – das reduziert Stress für die Tiere und sorgt gleichzeitig für ein intensiveres Naturerlebnis.

Unsere Tage dort starteten früh. Noch im Dunkeln machten wir uns in wärmenden Decken auf zu unserer ersten Pirschfahrt. Die Morgen waren überraschend kalt – selbst die Geparden lagen eng zusammengekauert auf einem Felsen, um sich gegenseitig zu wärmen.

Im Laufe der Tage begegneten wir vielen Tieren: Löwen, die die wärmenden Sonnenstrahlen genossen, Elefanten, die gemächlich durch die Landschaft zogen und Giraffen, die sich an Akazienblättern bedienten. Daneben entdeckten wir auch zahlreiche Impalas, Zebras, Wasserböcke und Büffel.

Unterkunft: Hlosi Game Lodge

Im Anschluss fuhren wir selbst weiter in den Addo Elephant Nationalpark – ein Rückzugsgebiet für Afrikanische Elefanten und das drittgrößte Schutzgebiet Südafrikas. Besonders toll: Man kann den Park komplett im eigenen Mietwagen erkunden und selbst auf Pirschfahrt gehen.

Die Hauptstraße durch den Park ist gut befahrbar, viele Abzweigungen führen auf kleinere Wege, die durch abwechslungsreiche Landschaften führen: dichte Büsche, offene Savannenflächen und trockene Ebenen, in denen sich immer wieder Wasserlöcher befinden.

Wir verbrachten den Tag mit dem typischen Safari-Blick – langsam fahrend, die Augen immer auf Bewegung gerichtet. Besonders beeindruckend war eine riesige Elefantenherde, die sich gemächlich quer über die Straße bewegte. Auch Zebras, Kudus, Warzenschweine und sogar Löwen kreuzten unseren Weg.

Am Abend saßen wir unter einem klaren Sternenhimmel an unserem Braai und rösteten Stockbrot über dem Feuer. Plötzlich raschelte es im Gebüsch direkt vor uns. Nach einem ersten, kurzen Schreck bemerkten wir, dass Wasserbüffel nur wenige Meter von uns entfernt waren. Nachdem wir den Zaun zwischen uns gesehen haben, war der Schreck aber schnell wieder verflogen.

Unterkunft: Addo Main Camp

Nach den aufregenden Safari-Tagen freuten wir uns auf ein wenig Ruhe und Plettenberg Bay war dafür der perfekte Ort. Das charmante Küstenstädtchen an der Garden Route ist bekannt für seine endlosen Sandstrände, seine entspannte Atmosphäre und die Nähe zu zahlreichen Naturhighlights.

Am Nachmittag schlenderten wir über den Old Nick Market, ein liebevoll gestalteter Kunst- und Designmarkt mit gemütlichen Cafés und kleinen Läden, in denen wir Mitbringsel und regionale Handwerkskunst entdeckten.

Am Abend spazierten wir am kilometerlangen Strand entlang. In der Ferne tummelten sich Delfine in den Wellen und Robben schwammen nahe der Küste.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf zur Robberg Nature Reserve. Wir entschieden uns für die mittlere der drei Wanderungen – rund vier Stunden mit zahlreichen Fotostopps und Zeit zum Staunen. Der Weg führte über felsige Küstenpfade, vorbei an spektakulären Aussichtspunkten und zu einer kleinen Bucht, wo unzählige Robben direkt am Strand lagen.

Unterkunft: Periwinkle Lodge

Unser nächster Stopp führte uns über den Outeniqua Pass ins Landesinnere nach Oudtshoorn – dem Zentrum der südafrikanischen Straußenzucht. Doch uns zog es nicht zu den Federtieren, sondern zu deutlich kleineren Bewohnern der Halbwüste: Erdmännchen.

Noch im Morgengrauen brachen wir zu einer Erdmännchentour auf. Im offenen Safari-Jeep warteten wir geduldig, bis die ersten Tiere ihre Höhlen verließen und sich neugierig umsahen. In der aufgehenden Sonne wärmten sie ihre kleinen Körper. Eins war noch besonders müde und ist beim Ausschau halten immer wieder im stehen eingeschlafen.

Oudtshoorn selbst ist geprägt von einer Mischung aus karger Landschaft, Landwirtschaft und kolonialem Erbe. Neben Erdmännchen bietet die Region auch die berühmten Cango Caves und beeindruckende Berglandschaften.

Unterkunft: Buffelsdrift Game Lodge

Zum Abschluss unserer Reise fuhren wir über die malerischen Bergpässe der Cape Winelands nach Franschhoek – einem kleinen Ort, der für sein französisches Erbe, seine Spitzenweine und seine hervorragenden Restaurants bekannt ist.

Ein Highlight war für uns die Fahrt mit der berühmten Franschhoek Wine Tram. Wir entschieden uns für die pinke Route, bei der man mit Bus und Bahn von Weingut zu Weingut fahren und sich überall durch die Weine probieren kann – ein gemütliches und unterhaltsames Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Besonders beeindruckt hat uns auch Pigcasso – ein Schwein, das nicht nur gerettet wurde, sondern nun mit einem Pinsel im Maul echte Kunstwerke malt.

So endete unsere Reise entlang der Garden Route mit gutem Essen, exzellentem Wein und einem Lächeln im Gesicht.

Unterkunft: Lavender Farm Guest House

Katja Erhardt
Über den Autor
Katja Erhardt

Schon in jungen Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Reisen und Erkunden neuer Orte. Meine Abenteuerlust führte mich bereits nach Kenia, Tansania, Namibia, Südafrika, Australien, Singapur, Bali, Sri Lanka und durch einige Länder Europas.