Greater Kruger Area - tierreicher Süden

Geschrieben am: 05. Mai 2025
Die Greater Kruger Area umfasst nicht nur den Krüger Nationalpark, sondern auch die privaten Wildreservate, die unmittelbar an den bekannten Nationalpark angrenzen. Während meiner letzten Mietwagenreise durch Südafrika habe ich die Gegend intensiv erkundet und verschiedene Camps und Lodges getestet. Zusätzlich zum Krüger Nationalpark habe ich Marloth Park, Balule, Manyeleti und Timbavati besucht.
Der Krüger Nationalpark erstreckt sich von Nord nach Süd über 350 km und hat eine Ost-West-Ausdehnung von ca. 60 km. Somit ist er eines der größten Naturschutzgebiete weltweit und verfügt über 11 Eingänge sowie mehr als 3.000 km Straßen und Pisten.
Es gibt zahlreiche Rastlager im Krüger Nationalpark und in den privaten Wildreservaten, die meist ohne Zäune an den Krüger Nationalpark angrenzen, eine exzellente Auswahl an Camps und Lodges aller Preiskategorien.
Wielewaal Bush Lodge
Ich erreichte den Krüger von Süden, kam aus dem ländlichen Piet Retief mit dem Mietwagen. Die Strecke führte mich am privaten Nkomazi Game Reserve vorbei über die sogenannte Genesis Route, eine landschaftlich schöne Strecke mit recht viel Verkehr. Jenseits des Nelshoogte Passes tauchte ich ein in die Natur. Bei Barberton gibt es Goldminen, das hügelige Königreich eSwatini (ehemals Swasiland) ist nicht weit. Der letzte Abschnitt ging über die Mautstraße N4 bis zum Abzweig Marloth Park.
In Marloth Park war ich in der Wielewaal Bush Lodge untergebracht. Die Unterkunft wird sehr liebevoll von einem Ehepaar geführt. Beide sind auf afrikanischen Großfarmen aufgewachsen und haben sämtliche Möbelstücke und Dekomaterial in die Wielewaal Bush Lodge eingebracht. Es ist ein buntes Potpourri, das den Gast unter schattenspendenden Bäumen empfängt und viel Gemütlichkeit versprüht. Hier kann ich es gut aushalten und dabei Zebras, Kudus und Warzenschweine beobachten. Ich bin inmitten des afrikanischen Buschs angekommen.
Zu Fuß geht es zum Crocodile River. Marloth Park grenzt unmittelbar an den Krüger Nationalpark an, der Fluss bildet die Grenze. Vom Hide am Fluss beobachte ich eine große Elefantenherde, die zum Trinken an den Fluss kommt. Eine zweite Herde gesellt sich dazu, so dass ungefähr 60 Elefanten entlang des Ufers aufgereiht (in einiger Entfernung) vor mir stehen. Es gibt in Marloth Park auch eine 4x4-Strecke entlang des Crocodile River, die immer wieder Ausblicke auf den Fluss zulässt.
Mit meinem Mietwagen drehe ich eine kleine Runde vorbei am Jackalberry Viewpoint und in die Naboom Street. Dort wachsen vermehrt Akazien, die Giraffen zum Fressen anziehen. Und ich habe Glück: Auf Anhieb kann ich drei Giraffen beobachten. Das Amazing Kruger View Restaurant bietet eine ähnlich schöne Aussicht wie der Viewpoint, die angebotenen Speisen sind aber eher Fast Food. Ich hole mir ein Sandwich am Mittag.
Abends werde ich in der Wielewaal Bush Lodge verköstigt. Die Lodge-Inhaberin kocht jeden Abend selbst, Halbpension ist im Übernachtungspreis enthalten. Bei trockenem Wetter finden sich alle Gäste in der Boma ein. Um's Feuer sitzend wird hier gemeinsam gespeist. Bei meinem Aufenthalt gab es am ersten Abend leckerstes Steak mit verschiedenen Beilagen und Salaten. Am zweiten Abend gab es ein typisch südafrikanisches Mahl im Stile der niederländischen Siedler und als Nachspeise Melktart.
Abends beobachte ich die flinken Bush Babys (Miniaffen) in den Bäumen und sogar eine Ginsterkatze kommt zu Besuch in die Boma.
Von Marloth Park aus kann man geführte Pirschfahrt im Krüger Nationalpark unternehmen. Die Anfahrt zum Eingang Crocodile Bridge dauert gerade einmal 20 Minuten. Neben ganztägigen Safaris, gibt es auch Nachmittags-, Vormittags- und Nachttouren. In der Nähe von Marloth Park liegt Komatipoort an der Grenze zu Mosambik. Wer Flusspferde und Krokodile sehen will, kann sich einer Sundowner Cruise anschließen. Für Angler wartet ein Highlight: Tiger Fishing. Dank der Nähe zu den Grenzen von Mosambik und eSwatini sind auch ganztägige, geführte Ausflüge dorthin möglich.
Krüger Nationalpark - Crocodile Bridge und Lower Sabie
Mich führt meine Reise in den Krüger Nationalpark. Schon um 6.15 Uhr bin ich am Eingang Crocodile Bridge. Hier in der Savannenlandschaft im Südosten des Krüger stehen die Chancen gut auf Geparden und ich werde nicht enttäuscht. An der ersten Ansammlung von Fahrzeugen stoppe ich und kann (mit dem Fernglas) zwei Geparden beobachten. Sie entfernen sich jedoch nach und nach von der Straße.
Die Hauptverbindungen im Krüger Nationalpark sind asphaltiert, die max. erlaubte Geschwindigkeit beträgt 50 km/h. De facto muss man aber mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 - 25 km/h rechnen, wenn man die Stopps für die Tierbeobachtung einrechnet und so kann ich niemandem meine heutige Etappe von 200 km uneingeschränkt empfehlen.
Ich sehe bereits auf den ersten Kilometern im Park Elefanten und Giraffen. Am Sabie Fluss angekommen, beobachte ich sich sonnende Krokodile auf Sandbänken und werde von einer Tüpfelhyäne überrascht. Plötzlich erschien ein großes Tier im Rückspiegel. Die Hyäne ging direkt neben dem Auto und an der Fahrertür vorbei und war fast so schnell wieder im Busch verschwunden wie sie erschienen war.
Am Lower Sabie Restcamp lege ich einen Zwischenstopp ein, bevor ich mich auf die Weiterfahrt über die Brücke am Sabie Fluss mache. Hier gibt es einiges zu sehen: das Restaurant des Lower Sabie Restcamp liegt direkt am Ufer des Sabie, davor tummeln sich Flusspferde im Wasser. Zur anderen Seite der Brücke beobachte ich ein Flusspferd, das sich eine Spa-Behandlung gönnt: Es liegt in der Strömung wie in einem Whirlpool. Krokodile sonnen sich auf Sandbänken und der Riesenfischer, ein stolzer Eisvogel, sitzt auf der Brücke.
Ein weiteres Highlight sollte folgen. Ich fuhr nun parallel zu den Lebombo Bergen und zur Grenze mit Mosambik weiter Richtung Norden. In der Hügellandschaft erhoffte ich mir, auf einen Leoparden zu stoßen. Dieser Wunsch ging zwar nicht in Erfüllung, doch am Straßenrand lagen faul im Gras acht Afrikanische Wildhunde. Solch eine Begegnung ist selten! Wow!
Die Straße führt in ihrem Verlauf etwas bergauf und eröffnet einen wunderbaren Blick in die weite Ebene des Krüger Nationalparks. Die Aussicht erinnert an die Weite der Serengeti.
Vor mir stoppte ein Auto. Zwischen den Bäumen war ein Elefant zu sehen. Sekunden später realisierte ich, dass auch auf der anderen Seite Elefanten fraßen. Ich war mitten drin und versuchte das Fahrzeug vor mir langsam zu überholen ohne zu stören. Inmitten einer Elefantenherde - vor mir Elefanten, hinter mir Elefanten - fühlte ich mich doch nicht so ganz wohl. Im Rückspiegel beobachtete ich, wie Elefanten die Straße kreuzten. Es war ein tolles Naturschauspiel, aber ich war froh, ein paar Meter entfernt zusehen zu können.
Krüger Nationalpark - Satara, Olifants und Letaba
Kurz vor dem Picknickplatz Tshokwane kommt die Hauptverbindung vom Paul Kruger Eingang zusammen mit der Straße aus Süden, auf der ich mich befinde. Gleich wird der Verkehr etwas mehr. Im Krüger kann nur auf ausgewiesenen Plätzen aus dem Auto ausgestiegen werden. Das dient der eigenen Sicherheit. Es gibt einige Aussichtspunkte, an denen man das Fahrzeug auf eigenes Risiko verlassen darf. Eine Pause sollte jedoch wirklich nur an umzäunten Picknickplätzen und in Rastlagern eingelegt werden.
Bis zum Rastlager Satara wird es nun etwas ruhiger, was die Tierwelt angeht. Ich beobachte einen Fischadler, Elefanten und bei der nächsten Ansammlung von Autos mehrere Löwen. Sie tarnen sich gut im tiefen Gras und sind in der Ferne unter schattenspendenden Bäumen zu erkennen, aber kaum zu fotografieren. Ich fahre weiter, sehe etwas im Augenwinkel, denke es muss noch ein Löwe sein, doch das Wesen macht eine Auf-und-Ab-Fortbewegung und quert die Straße: eine weitere Tüpfelhyäne. Wie groß die sind!
Es ist bereits Mittag und ich kehre im Restaurant des Rastlagers Satara auf eine Pizza ein. Die Restaurants in den meisten Rastlagern im Krüger sind an südafrikanische Restaurantketten vergeben. In Satara und Skukuza gibt es die Cattle Baron Restaurants wie beispielsweise auch im Addo Elephant Nationalpark. In Olifants, Letaba und Berg-en-Dal finden sich Restaurants von Tindlovu.
Nach der ausgiebigen Pause entschließe ich mich, einen Umweg zu fahren - immer auf der Suche nach Raubkatzen. Auf dem Timbavati Loop wurden am Vormittag Löwen und ein Leopard gesichtet, wie ich der Sichtungskarte im Rastlager entnehmen kann. Also versuche ich mein Glück. Am Nsemani Damm stehen die riesigen Marabustörche und ich entdecke weitere Vogelarten. Auf der Piste des Timbavati Loop begegnen mir Paviane und Büffel. Später beobachte ich Elefanten, Flusspferde im Wasser und Krokodile. Giraffen kreuzen meinen Weg. Auch eine Riesentrappe entdecke ich. Die Landschaft und die Strecke sind abwechslungsreich. Immer wieder geht es durch Senken, die nach Regenfällen sicherlich überflutet sind. In meinem Toyota Corolla Cross möchte ich an so einem Tag nicht hier entlangfahren. Die Raubkatzen bleiben aus. So viel Glück sollte ich heute Abend nicht haben.
Zurück auf Asphalt überquere ich den Olifants Fluss auf einer breiten Brücke. Aussteigen und die Aussicht genießen ist hier erlaubt. Da es inzwischen 15.35 Uhr ist, sehe ich zu, endlich im Olifants Restcamp anzukommen. Die Abzweigung folgt in Kürze und um 16 Uhr habe ich es geschafft. Der Check-in ist (wie in allen südafrikanischen Nationalparks bei SanParks) etwas langwierig: wenig Personal, viel Bürokratie und noch mehr Fragen der Gäste.
Das Olifants Restcamp liegt spektakulär über dem Olifants Fluss und bietet eine grandiose Aussicht zum Sonnenuntergang. Die begehrtesten Bungalows bieten Flussblick. Wie in den Rastlagern üblich gibt es Restaurant, Pool, Shop und eine Tankstelle. Ich spaziere zum Aussichtsdeck und anschließend zum Abendessen ins Restaurant.
Am nächsten Morgen drehe ich einen kleinen Loop auf der S44. Am Aussichtspunkt werde ich auf ein Otter hingewiesen, das in der Ferne in den Fluten des Olifants plantscht. Ansonsten muss ich sagen, dass ich zwischen dem Dornengestrüpp nur wenige Wildtiere aufspüren kann. Nach einem Tankstopp im Rastlager Letaba mache ich mich nun schnurstracks zum Ausgang bei Phalaborwa.
Balule Game Reserve - Big 5 Safari
Von dort erreiche ich nach 1 Stunde den Eingang zum privaten Balule Game Reserve, wo ich eine Gebühr entrichten muss. Nach wenigen Kilometern Piste habe ich mein nächstes Etappenziel erreicht: die Mohlabetsi Safari Lodge. Ich werde herzlich empfangen und in den Lodge-Alltag eingewiesen. Wann gibt es Mittagessen, was soll ich zur Pirschfahrt mitbringen, was ist wichtig in der Lodge, wo liegt der Pool? Ich beziehe mein Rondavel, meine Rundhütte mit bequemem Doppelbett. Und ich muss schon sagen: Ich liebe die Außendusche.
Nach einer kurzen Erfrischung im Pool sehe ich mir die Familieneinheiten und die Impala Lily Suite an. Und schon wird das 3-Gang-Mittagessen unter einer großen Akazie serviert. Welch Ruhe! In der Ferne meine ich einen Dickhäuter zu sehen - und tatsächlich: Am Wasserloch (in einiger Entfernung) vor der Lodge trinkt ein Breitmaulnashorn. Ich beobachte es noch eine ganze Weile, wie es langsam näher kommt. Ins Lodge-Gelände hinein kann es jedoch nicht. Es gibt einen elektrischen Zaun, um die Elefanten fern zu halten und so ein sicheres Umfeld für die ganze Familie zu garantieren.
Die erste Sichtung auf der Nachmittagspirschfahrt ist dann besagtes Nashorn, dem ich richtig nahe komme. Vereinzelt sehe ich Elefanten. Dann zeigen mir mein Tracker und mein Guide ein Löwenpärchen, bevor sie mitten durch eine Büffelherde fahren. Was für ein Gefühl! Zu guter Letzt sehe ich am selben Tag tatsächlich noch eine Leopardin faul im Gras liegen - die Big 5 auf nur einem einzigen 3-stündigen Game Drive!
Das Abendessen wird unter den Sternen in der Boma aufgetischt und schmeckt wie schon das Mittagessen vorzüglich. Nach dem gestrigen anstrengenden Tag im Krüger falle ich müde ins Bett.
In der Früh um 6 Uhr ist Abfahrt. Vor dem morgendlichen Game Drive erwarten mich Kaffee und Kekse. Dass es nicht immer ganz einfach ist zwischen der dichten Vegetation alle Big 5 zu finden, merke ich spätestens jetzt. Elefanten bleiben mir treu, ich beobachte farbenfrohe Vögel und Impalas, die dicht zusammen stehen. Außerdem fällt mir die tolle Landschaft auf: mit den nördlichen Drakensbergen im Hintergrund ergibt Balule ein sehr schönes Bild.
Am Nachmittag sind die Sichtungen dann wieder zahlreicher: Mehrere Nashörner, Elefanten und Löwen auf den ersten Metern und ein traumhafter Sonnenuntergang vor der Silhouette der Berge.
Blyde River Canyon Nature Reserve
Nach dem Frühstück bin ich wieder auf der Straße. Innerhalb einer knappen Stunde erreiche ich das Blyde River Canyon Nature Reserve. Die Anfahrt in Richtung der Berge und dem Blyde River Canyon ist malerisch. Für das Nature Reserve muss ich eine Eintrittsgebühr entrichten. Ich habe mir die Blyde Dam Boat Cruise gebucht. Für die Panorama Route nehme ich mir auf dieser Reise keine Zeit. Ich war bereits bei den Aussichtspunkten God's Window, Three Rondavels und bei den Bourke's Luck Potholes - allesamt sehr sehenswert. Das Blyde River Canyon Nature Reserve liegt jedoch unterhalb der Panoramaroute und die Fahrt bis zum Aussichtspunkt Three Rondavels dauert 1,5 Stunden, bis God's Window wären es 2 Stunden.
Der Blyde River Canyon zählt als drittgrößte Schlucht der Welt. Am Fuße der Felsen wurde der Blyde Fluss in den 1970ern aufgestaut. Die Bootstour bringt mich in 90 Minuten vom Ohrigstad Fluss, wo das Boot ablegt, über den Stausee und zurück. Unterwegs sehe ich Flusspferde, Krokodile, Weißbauchkormorane, Trompeterhornvögel, Klippschliefer und einen Felsenpython. Ich bin beeindruckt. Die Landschaft ist zudem wunderschön: rötliche Felsen, das spiegelnde Wasser, immergrüner Regenwald an den Hängen des 1.947 m hohen Mariepskop und sich langsam färbendes Laub auf der gegenüberliegenden Seite des Sees. Die Boote sind einfach ausgestattet und es gibt ausschließlich selbst mitgebrachte Getränke an Bord. Die Reiseleitung gibt Informationen zur Schlucht, zum Nature Reserve, zur Staumauer, zum Strom, zur Panorama Route und natürlich zu den Tieren.
Im Blyde River Canyon Nature Reserve kommt auch die in Südafrika seltene Diademmeerkatze vor. In Acht nehmen sollte man sich vor den Pavianen und kein Essen sichtbar im geparkten Auto lassen. Es gibt ein Visitor Information Centre beim Staudamm und kurze Wanderwege, z.B. zu einem traumhaften Wasserfall, dessen natürlicher Felspool zu einem erfrischenden Bad einlädt.
Manyeleti Game Reserve - Naturnah im komfortablen Zelt
Ich fahre in Richtung Krüger-Eingang Orpen und erreiche unmittelbar davor das Tor zum Manyeleti Game Reserve. Wenige Kilometer sind es von hier über Piste zum Honeyguide Khoka Moya Tented Camp. Hier stehen dem Gast geräumige Zelten mit bequemem Bett und großzügigem Bad zur Verfügung. Das Camp ist nicht eingezäunt und häufig streifen Elefanten durch's Camp. Es gibt einen schönen Pool, zu dem an manchen Tagen auch Elefanten zum Trinken kommen. Der gemütliche Aufenthaltsbereich liegt komplett im Freien. Gemäß meiner Zeltnummer werde ich beim Mittagessen einem Tisch zugeordnet. Mit meinen Tischnachbarn gehe ich anschließend auf Safari.
Die Mahlzeiten werden im Khoka Moya Camp als Buffet gereicht. Die Auswahl ist gut und lecker. Der Service ist aufmerksam, auch wenn hier deutlich mehr los ist als in meiner letzten Unterkunft. Vom Tisch sehe ich auf's schattige Wasserloch. Am aktivsten sind hier aber die Meerkatzen, die nur zu gerne was Essbaren stibitzen würden.
Die erste Pirschfahrt bringt Geier, Adler, Tokos, Störche und weitere Vögel, aber auch Elefanten, Wasserböcke, Impalas und Kudus. Leider bleiben die Raubkatzen aus. Wir stoppen zum Sundowner an einem Stausee, wo ich Schildkröten, Fischadler und Flusspferde beobachte. Im Schein der Taschenlampe entdecken wir auf der Rückfahrt ein Chamäleon im Baum und einen jungen Karakal, der schnell im Busch verschwindet. Ein Leopard streift ebenfalls umher, wir verlieren ihn aber nach Sekunden aus den Augen. In Ruhe beobachten kann ich eine Ginsterkatze.
In der Nacht höre ich, wie Äste brechen. Es muss ein Elefant im Camp sein. Früh um 6 Uhr geht es zur nächsten Pirsch. Neben Impalas sichte ich Ducker. Unvermittelt treffen wir auf drei Wildhunde, die auf der Piste unterwegs sind. Mein Guide ist auf der Suche nach Büffeln. Doch die Herde zieht weiter und ist verschwunden, bevor ich auch nur ein Tier zu Gesicht bekomme. Dafür sind einige Breitmaulnashörner am Grasen, auf deren Rücken zahlreiche Madenhacker sitzen. Auf der Rückfahrt zum Camp dann endlich Katzen: ein männlicher Löwe, zwei oder drei Löwenweibchen und sage und schreibe sechs Löwenjunge - was für ein zauberhaft süßer Anblick!
Zurück im Camp unternehme ich noch eine Besichtigung des Nachbarcamps Mantobeni, ebenfalls ein Tented Camp. Die Zelte hier empfinde ich als etwas dunkler, alles in allem ist das Mantobeni aber etwas edler. Die Mahlzeiten werden am Tisch serviert, Kinder werden erst ab 12 Jahren zugelassen.
Auf meiner Abendpirschfahrt wird es spannend. Bis zum Sundowner irren wir etwas umher, beobachten Antilopen und Vögel. Viel passiert nicht. In der Dämmerung sucht mein Guide die Umgebung einer Lehmpfanne ab und wird fündig: Löwen. Die Raubkatzen sind in Lauerstellung. Mein Guide erahnt, es passiert gleich etwas. Im Scheinwerferlicht sehen wir den Löwen einige Minuten zu. Plötzlich starten diese einen Angriff. Ich sehe drei Löwen im Lichtstrahl vorbeirennen und hinter einem Busch verschwinden. Wir fahren hin... Die Löwen haben ein Gnu gerissen, eine stattliche Antilope. Sie liegt am Boden, umringt von sechs (später sieben) Löwen. Eine Löwin beißt dem Gnu in den Hals. Noch bevor das Tier gestorben ist, machen sich die Löwen daran, es zu fressen. Im Lichtkegel mehrerer Safarifahrzeuge werde ich Zeuge, wie die Raubkatzen ihrem Opfer die Innereien herausreißen. Die Löwen knurren und beißen immer wieder in das inzwischen tote Tier. Wenn es auch ein etwas grausames Erlebnis ist, so ist es auch eine Besonderheit, bei einer Löwenjagd live dabei gewesen zu sein. Auf der Rückfahrt läuft vor uns eine Tüpfelhyäne in ihrem galoppierenden Auf und Ab und will die Piste gar nicht verlassen.
Nach der Nacht ist es wieder ruhig im Busch. Der Himmel ist bedeckt, es tröpfelt und regnet etwas. Tiersichtungen machen sich rar. Ich sehe abermals Löwen in Lauerstellung. Sie haben es auf eine Giraffe abgesehen. Doch heute passiert nichts.
Manyeleti ist ein großes Gebiet zwischen Krüger, Sabi Sands und Timbavati. Es liegt in einer tierreichen Gegend und verspricht grandiose Safari. Die Pirschfahrten waren etwas wilder. Wenn es etwas zu sehen gab, hat mein Guide auf's Gaspedal gedrückt. Und ich muss auch sagen, das Safarifahrzeug war nicht das aller bequemste, wie ich im Nachhinein feststellte, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis fand ich super.
Timbavati Game Reserve - Luxuriös und elegant
Zu den bekanntesten privaten Wildreservaten in der Greater Kruger Area gehört u.a. Timbavati. Möglicherweise haben Sie von den weißen Löwen gelesen. Ohne Zäune schließt Timbavati nördlich des Eingangs Orpen an den Krüger Nationalpark an. Es gibt hier 18 Camps und Lodges auf einer Fläche von 75.000 Hektar.
Ich fahre am Flughafen Hoedspruit vorbei bis zum Timbavati Enkhulu Gate, dem Eingangstor zu Timbavati, Klaserie und weiteren privaten Game Reserves. Eine Eintrittsgebühr wird fällig. Im Park ist das Aussteigen verboten und es darf max. 50 km/h gefahren werden. Mir begegnen erste Elefanten entlang der geradeaus führenden Asphaltstraße. Links und rechts gehen Pisten zu den Unterkünften ab. Am Enkhulu Gate weist ein Schild daraufhin, dass man sich innerhalb des Parks weder auf sein Navi noch auf GoogleMaps verlassen sollte, sondern den Wegweisern zur Unterkunft folgt.
Die Simbavati River Lodge ist eine 4*-All-Inclusive-Safari-Lodge. Bei der Einweisung fällt mir sofort eine Besonderheit auf: Grundsätzlich ist die Simbavati River Lodge nicht umzäunt. D.h. Elefanten und andere Wildtiere können ins Lodge-Gelände kommen. Dort, wo sich aber die Familienchalets befinden, gibt es einen Zaun. Somit wird für Familien maximale Sicherheit garantiert, während erwachsene Reisende das Abenteuer Afrika in ihren Luxus-Zelten hautnah erleben. Alle Chalets und Zelte bieten Flussblick. Ebenso genieße ich vom Restaurant und der Terrasse die Aussicht auf den Fluss. Während meiner Freizeit beobachte ich die Vogelwelt am Wasser, sehe Krokodile und Buschböcke. Zum Wasserloch trauen sich die Elefanten bei meinem Aufenthalt leider nicht. Es muss fantastisch sein, wenn sie fast neben dem Mittagstisch zum Trinken ans Wasserloch kommen und nur noch wenige Meter von einem entfernt sind.
In der Simbavati River Lodge steht mir ein Butler zur Seite, der meine Wasserflasche für die Safari auffüllt, mein Essen serviert und mir die Getränkeauswahl präsentiert.
Am Nachmittag ist der Himmel bedeckt und meine Pirschfahrt etwas mühsam. Dichtes Blattwerk verhindert, dass ich mehr Tiere sehe als einen Büffel, Elefanten, Impalas und Wasserböcke. Zufällig entdecken wir eine Maulwurfsnatter auf der Piste. Es beginnt zu regnen und ich stelle fest, dass Simbavati mit Decken und Regenponchos wirklich sehr gut ausgestattet ist trotz der offenen Safarifahrzeuge. Überhaupt muss ich sagen, dass die Sitze sehr bequem sind, ich eine Fußstütze habe und lange nicht so viel hin- und herrutsche wie in den Safarifahrzeugen von Honeyguide.
Eine schöne Überraschung erwartet mich auf der Rückfahrt zur Lodge im Dunkeln: Glühwürmchen. Mein Guide und der Tracker sind bemüht, aber bei trübem Wetter tun auch sie sich schwer. Dafür lässt sich der Sundowner - oder zumindest die Getränke - genießen. Der Sonnenuntergang findet versteckt hinten den Wolken statt.
Nach einem leckeren Steak und einem Eis geht es auch schon ins Bett. Um 5.30 Uhr gibt es schon wieder Muffins, Kaffee, Früchte und mehr, bevor die nächste Pirschfahrt startet. Eine Löwenspur in der Nähe der Lodge verspricht eine aufregende Morgen-Safari. Doch meistens kommt es anders als man denkt. Löwen findet mein Guide keine, ich sehe Elefanten und durch Zufall eine Nashornmutter mit ihrem Baby - allerdings nur für Sekunden. Dann sind die beiden wieder im Dickicht verschwunden. Dann doch noch ein Highlight: Eine Leopardin klettert gerade vom Baum, das Geschehen ist gerade so mit bloßem Auge zu erkennen. Nach nur zwei Minuten legt sich die Leopardin ins Grün und ward nicht mehr gesehen. Dafür fährt mein Guide nochmals am Baum vorbei, zeigt mir die Beute: zwei blutige Beine baumeln von einer Astgabel.
Im Anschluss an die Safari besichtige ich die Simbavati Hilltop Lodge, eine 5* Lodge mit bester Aussicht. Von hier lässt sich gut Armchair-Safari machen. Jedes der luxuriösen Zelte auf Stelzen bietet Whirlpool, Badewanne, Innen- und Außendusche, ein großzügiges Deck u.v.m. Paare können hier einen Traumurlaub verbringen, da bin ich mir sicher. Die Bar ist wohl bestückt und auch vom Pool hat man eine gute Aussicht. In der Kürze der Zeit beobachte ich Fischadler und Elefanten. Nachts streift wohl auch schon einmal ein Leopard durch die Lodge.
Zum Mittagessen reißt endlich wieder der Himmel auf. Das scheint auch den Tieren zu gefallen. Auf dem Dach der Simbavati River Lodge beobachte ich Meerkatzen und vor dem Spa grast eine Herde wilder Elefanten. Auf Pirsch gibt es eine Baby-Hyäne vor ihrem Bau, unzählige Impalas, einen Büffel, Mangusten, einen sehr gelungenen Sundowner und in der Dunkelheit vier stattliche männliche Löwen. Auf dem Rückweg versperren uns Elefanten die Durchfahrt und ein Hippo kreuzt unseren Weg.
Dann geht es zum Abschluss in die Boma. Stilsicher wird hier afrikanisches Essen vom Grill serviert.
Meine letzte Safari dieser Reise beginnt mit Leopardenspuren, der Sichtung einer Tüpfelhyäne und umherstreifenden Löwinnen. Der Sonnenaufgang ist herrlich. Nektarvögel schwirren um Blütenstauden, im See sind Flusspferde und Krokodile auszumachen und das Licht ist wunderschön. Auch der Anblick von Wasserböcken und Impalas ist heute etwas Besonderes. Zu guter Letzt finden wir nochmals zwei Löwenmännchen im Gras liegen.
Und dann heißt es auch schon Abschied nehmen. In nur einer Stunde werde ich am Flughafen sein. Antilopen sind links und rechts der Straße zu sehen - und dann überfahre ich doch fast ein wunderschönes Chamäleon, das in Zeitlupe über die Teerstraße geht. Zum Glück kommt es nicht so weit.
Ich gebe meinen Mietwagen am Flughafen Hoedspruit ab und fliege über Johannesburg zurück nach Hause.

Seit ich das erste Mal in Namibia war, bin ich so fasziniert von Afrika, dass ich regelmäßig auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs bin. Sundowner und Pirschfahrten sind Entspannung pur! Ich durfte bereits vielfach tolle Safaris (und auch Berggorillas) erleben, traumhafte Landschaften durchfahren und außergewöhnliche Camps und Lodges kennenlernen - ob in Tansania, Ruanda, Südafrika, Botswana oder Namibia.