St. Lucia, Südafrika

Geschrieben am: 09. April 2025
St. Lucia - nein, nicht in der Karibik! - aber am Lake St. Lucia und am Indischen Ozean gelegen. St. Lucia ist ein kleiner Ferienort in Südafrika, 3 Autostunden nördlich von Durban in der Provinz KwaZulu-Natal. Der nächste Flughafen befindet sich in Richards Bay. St. Lucia liegt in den Subtropen. Es gibt einige Unterkünfte und Restaurants im Ort und nördlich grenzt unmittelbar der iSimangaliso Wetland Park an.
St. Lucia ist also einer der besten Ausgangspunkte, um das UNESCO-Welterbe und Big 5-Schutzgebiet iSimangaliso zu erkunden. Der gleichnamige See ist Heimat von Krokodilen und Flusspferden. Das Cape Vidal lädt zu Schnorcheltouren im Indischen Ozean ein und die Sanddünen bei St. Lucia sind wunderschön.
Im iSimangaliso Wetland Park will ich auf die Suche nach Büffel & Co. gehen, aber auch Zebrafische, Elefanten und Vögel sehen. Safari zu Land und zu Wasser. Mal sehen, was ich entdecken werde. Die Saison für Meeresschildkröten ist leider gerade vorbei...
Dünen von St. Lucia
Auf meiner Anfahrt nach St. Lucia zeigt sich die Vegetation dicht und grün - subtropisch eben. Sonnenuntergang ist leider schon um 17.30 Uhr, aber ich finde noch genügend Zeit, die Sanddünen auf einem Spaziergang zu erkunden. Ein Bohlenweg, an dessen Beginn mich ein großes Krokodil-Warnschild überrascht, führt bis zum Strand. Krokodile sehe ich keine, dafür aber unzählige kleine Mangrovenkrabben. Ich genieße die Meeresbrise und die tolle Stimmung der Dünenlandschaft im Abendlicht, ehe es zurück nach St. Lucia in den Ort geht.
Die Auswahl an Restaurants ist groß. Meeresfrüchte oder Burger mit Pommes kann ich uneingeschränkt empfehlen, ansonsten sind die Restaurants in St. Lucia meines Erachtens nicht unbedingt die mit den besten Speisen in Südafrika. Gemütlich sitzen lässt es sich aber und die Nacht ist angenehm mild.
Zurück gehe ich über die Hauptstraße von St. Lucia, die Mckenzie Street, wie mir empfohlen wurde. Denn die ruhigeren Seitenstraßen sind bekannt dafür, dass Flusspferde nachts an Land kommen und im Ort grasen. Einem der bis zu 4 t schweren Dickhäuter möchte ich nur ungern begegnen. Auch wenn Flusspferde pummelig wirken und langsam erscheinen, so können sie doch bis zu 50 km/h schnell rennen und sorgen für mehr Todesfälle in Afrika als andere Großtiere.
Lidiko Lodge
Meine Unterkunft ist die Lidiko Lodge, eine Oase in zentraler Lage, fußläufig zu allen Restaurants. In der Bed & Breakfast-Unterkunft wird leckeres Frühstück serviert. Der Service ist freundlich, hilfsbereit und informativ. Ein Restaurant für Mittag- und Abendessen gibt es in der Lidiko Lodge nicht. Gemütliche, überdachte Aufenthaltsbereiche im Freien und ein Pool stehen Gästen zur Verfügung. Neben der Rezeption gibt es auch eine Minibar. Mein Zimmer ist geräumig mit Doppelbett (oder zwei Einzelbetten) ausgestattet und verfügt zum Glück bei diesem feuchtwarmen Klima über eine Klimaanlage. Im Bad gibt es neben der Dusche auch eine Badewanne. In der Lidiko Lodge fühle ich mich für 3 Nächte rundum wohl.
Hippo & Croc Bootstour
Am nächsten Morgen gehe ich die 300 m zum Sunset Jetty, wo meine bereits vorab gebuchte Bootsfahrt im St. Lucia Estuary beginnt. Die 2-stündige Tour durch das Feuchtgebiet führt in den iSimangaliso Wetland Park. Es gibt eine Bar an Bord mit Snacks und Getränken. Ein Guide zeigt Gästen die Tiere und erklärt ihr Verhalten. Wir sehen mehrfach Flusspferde und haben Zeit, diese ein paar Minuten lang zu beobachten. Wer nach Vögeln Ausschau hält, findet Kormorane, Schlangenhalsvögel, Eisvögel und Fischadler. Krokodile halten sich bekanntlich gerne auf Sandbänken auf. Da der Wasserpegel bei meinem Besuch Ende April nach der Regenzeit hoch ist, sehe ich leider nur ein einziges Krokodil, während der Bootsfahrt.
Im Städtchen St. Lucia kommt mir ein Warzenschwein entgegnen und eine wilde Affenbande überquert die Straße. Dass Flusspferde einem gefährlich werden können, steht auf überdimensionierten Schildern. Neben Restaurants und Unterkünften gibt es einige Surfer Shops, Tankstellen und Supermärkte - und das war's.
iSimangaliso Wetland Park
Am Nachmittag werde ich an der Lidiko Lodge abgeholt für eine geführte Sunset Safari im iSimangaliso Wetland Park. Gleich zu Beginn der Pirschfahrt sehe ich am Eingang Meerkatzen. Es begegnen mir die wasserabhängigen Wasserböcke mit ihrem weißen Ring auf dem Hinterteil und auch die selteneren Buschböcke mit weißen Punkten auf dem braunen Fell. In den Seen sind Hippos, Enten und Seerosen zu sehen. Über letztere watscheln Blatthühnchen. Ich beobachte Bienenfresser, Perlhühner, Adler, Zebras und Warzenschweine. Von den Big 5 allerdings lassen sich ausschließlich Büffel blicken. Nach einem Sundowner mit Aussicht über den Lake St. Lucia endet die Pirschfahrt auch schon und ich werde zurück zur Lidiko Lodge gefahren.
Es bilden sich zunehmend Wolken am Himmel und am Abend, als ich im Restaurant sitze, ergießt sich ein tropischer Schauer über St. Lucia. Leider bleiben die Wolken über St. Lucia hängen und es erwartet mich ein komplett verregneter Tag.
Ich hatte einen geführten Ausflug zum Cape Vidal gebucht inklusive Pirschfahrt im iSimangaliso Wetland Park. Bei diesem Wetter sichten wir auch gleich einen Weißbrauenkuckuck, den sogenannten Regenvogel. Büffel, Wasserbock, Buschbock, Kudu, Flusspferd und Pantherschildkröte kann ich auf meiner Liste abhaken. Das bemerkenswerteste Spektakel liefert mir heute der Hammerkopf, der auf Froschjagd ist. Dieser bis zu über 50 cm große Vogel liebt den Regen.
Cape Vidal
Am Cape Vidal hat es zu regnen aufgehört. Ich kann erahnen, um was für einen Traumstrand es sich handelt. Ob sich das Schnorcheln hier lohnt, kann ich nicht sagen. Denn ich sehe außer kleinen Zebrafischen eigentlich nicht viel. Die Wolken über mir sind dunkel und die Sicht unter Wasser schlecht. Auch wenn es kühl ist, hatte ich Spaß im Meer und am Strand, beobachtete Möwen und Seeschwalben und auch eine Krabbe, die sich immer wieder von den Wellen hinaus aufs Meer ziehen ließ. Einige Muschelschalen lagen am Strand. Zum Spazierengehen lohnt sich das Cape Vidal also auch.
Zur Mittagszeit gibt es südafrikanisches Braai - Grillen, das mein Guide frisch für uns zubereitet. Als Beilage bekomme ich Brot und verschiedene Salate. So lässt es sich aushalten.
Wale und Schildkröten
Meine kleine Auszeit in St. Lucia neigt sich schon wieder dem Ende. Ab Juni ziehen Buckelwale entlang der Küste vor St. Lucia vorbei. Bis November wird Whale Watching auf dem offenen Meer angeboten. Man kann zusätzlich auch Delfine sehen.
Eine weitere Attraktion von St. Lucia ist es, in der Nacht Meeresschildkröten bei der Eiablage zuzusehen. Das ist auf geführten Touren möglich - i.d.R. von November bis Februar.
Im iSimangaliso Wetland Park kann man im Übrigen auch selbst fahren. Es gibt im östlichen Sektor eine asphaltierte Hauptverbindung bis zum Cape Vidal und auch im westlichen Sektor ist eine Straße geteert. Da ich mir habe sagen lassen, dass sich die Elefanten eher im westlichen Sektor aufhalten, plante ich am Abreisetag noch durch das Schutzgebiet mit dem eigenen Mietwagen zu fahren. Da aber der Regen nicht nachließ, habe ich dieses Mal auf den Besuch verzichtet und muss wohl wiederkommen...

Spätestens seit ich zum ersten Mal in Namibia war, hat mich das Virus Africanus fest im Griff. Seither zieht es mich regelmäßig nach Afrika. Im südlichen Afrika war ich vielfach als Selbstfahrer unterwegs und gebe gerne Tipps aus erster Hand an Sie weiter.